Händetrockner oder Papierhandtücher? Wozu entscheidet man sich, wenn man sich um die Einrichtung eines betrieblichen Waschraums kümmern muss? Gibt es Regeln an die man sich halten muss? Wann darf man einen Händetrockner aufstellen, wann muss es ein Papierspender sein? Oder unterliegt dieser Entscheidung keine Form und es darf beliebig gewählt werden? Wenn wir die freie Entscheidung haben, gibt es einen Sieger im Duell Papier vs. Strom?
Im Netz findet man einige gut geführte Studien Wettstreit „Handtrockner vs. Papiertücher“. Manche befassen sich mit den Kosten, manche mit der Hygiene, Trocknungsergebnis andere mit der Umweltfreundlichkeit. Im Ergebnis bieten beide Trocknungsmethoden unterschiedliche Vor- und Nachteile, die je nach Anforderung und Einsatz variieren.
Im Folgenden wurden beide Methoden miteinander verglichen und haben teilweise zu überraschenden Ergebnissen geführt.
Kosten
Wie so oft ist der Preis entscheidend. Im Anschaffungspreis übersteigt der elektrische Händetrockner den einen Spendersystems für Papierhandtücher. Setzt man auf qualitative Händetrockner „Made in Germany“, liegt man bei der Variante mit Strom aktuell bei 290 bis 1.000 €. Den Papierhandtuchspender gibt es ab rund 80,00 €. Ein Handtrockner lässt sich für den Preis auch einfach an den Strom anschließen und gebrauchen. Ein Papierhandtuchspender benötigt Papierhandtücher. 1-lagiges Papier mit 3.600 Blatt gibt es da bereits ab 95 €.
Im Vergleich des Anschaffungspreises gewinnt das Papierspendersystem also gegen seinen elektrischen Rivalen. Wie aber sieht es mit der allgemeinen Wirtschaftlichkeit aus? Viele Hersteller von Handlufttrocknern werben mit geringeren Betriebskosten. Die Trocknung durch Strom sei günstiger als mit Papier. Tatsächlich bestätigen zahlreiche Studien sowie selbst durchgeführte Berechnungen diese Annahme: Die langfristige Anschaffung eines Händetrockners rentiert sich im Vergleich zum Papierhandtuchspender, da die Stromkosten für ein Trocknungsintervall am Händetrockner günstiger sind als das Papier.
Wartung und Kontrolle
Des weiteren ist ein Papierhandtuchspender immer mit der Wartung und Kontrolle von Personal verbunden, da er manuell befüllt werden muss. In einem gut besuchten Waschraum (z. B. Messer oder Flughafen) kann das schnell zum Problem werden, sodass zusätzliches Personal eingestellt werden muss, was sich auf die Kosten auswirkt. Außerdem muss der Abfall regelmäßig kontrolliert und ausgeleert werden. Tatsachen die den Handlufttrockner nicht betreffen.
Überfüllte Papierkörbe sind unschön und unhygienisch. Sie müssen regelmäßig kontrolliert und geleert werden
Reparatur
Die Praxis hat gezeigt, dass ein elektrischer Händetrockner reparaturanfälliger ist, als die simple Konstruktion eines Papierspenders. Streng genommen müsste man also zukünftige Reparaturkosten in die Haltung eines Handtrockners mit einberechnen. Im schlimmsten Fall sogar ein komplett neues Gerät. Aufgrund der gesetzlichen Gewährleistungspflicht würden derartige Kosten frühestens nach zwei Jahren anfallen. Dauerhafte Anwendungstests haben jedoch gezeigt, dass diese weitaus länger als nur die gesetzliche Gewährleistungspflicht durchhalten. Reparaturkosten dieser Art gehören also der Seltenheit an, müssen hier aber aufgrund der Vollständigkeit erwähnt werden.
Solche Ansammlungen sind notwendig, sollten für Gäste und Kunden aber möglichst unentdeckt bleiben.
Lagerung
Die Kosten betreffen noch einen weiteren Unterpunkt. Im Gegensatz zum elektrischen Händetrockner benötigt ein Papiertuchspender Nachschub, welcher manuell vom Personal nachgefüllt werden muss. Papier-Nachschub muss immer ausreichend und griffbereit zur Verfügung stehen. Es müssen also Kapazitäten geschaffen werden, die im betriebswirtschaftlichen Klartext Lagerkosten sind. Ein Vorrat von Papiertüchern sollte aus ästhetischen Gründen und zum Schutz vor Diebstahl für Gäste und Kunden unentdeckt bleiben. Gibt es in der Nähe ihres Waschraums die Möglichkeit Nachschub in der Form zu lagern? Nur ein gefüllter Handtuchspender erfüllt seinen Zweck.
Summa Summarum ist der Eletro-Trockner der Papiervariante eine Nasenspitze voraus. Obwohl der Handlufttrockner in seiner Anschaffung teurer ist, betreffen ihn keine zusätzlichen Personal- und Lagerkosten. Das erklärt ihn jedoch nicht zum endgültigen Sieger. Erfahren Sie im folgenden Text welche weiteren überraschenden Ergebnissen der Vergleich geschaffen hat.
Hygiene und Trocknungsergebnis
Lassen Sie uns die neu gewonnenen Kostenaspekte für einen Moment in den Hintergrund rücken und einen Vergleich unter einem anderen Betrachtungswinkel ziehen: Welcher der beiden bietet das bessere Trocknungsergebnis? Was ist die hygienischste Lösung?
Ein leerer Papierhandtuchspender ist unbenutzbar und damit auch nicht hygienisch.
Einer in 2016 im Journal of Applied Microbiology veröffentlichen Studie zufolge, wirbeln Handtrockner bis zu 1.300-mal mehr Keime durch die Luft als Papierhandtücher. Auch bei Tests des SWR und Bayrischen Rundfunks schneidet die elektronische Variante nicht gut ab.
Aber wie sieht es mit Papierhandtüchern aus? Sind diese wirklich hygienischer? Viele Quellen im Internet sagen dazu eindeutig: Ja!
Hygiene
- Papierhandtücher wirbeln keine oder nur sehr wenig Keime in die Luft.
- Keime und Erreger werden mittels Papierhandtücher gründlicher von der Hand gerieben, als sie von Handtrockner weggeblasen werden.
- Viele Menschen benutzen den elektrischen Handtrockner hygienisch unzureichend. Das ist zum einen darauf zurückzuführen, dass sich ein Händetrockner nur nacheinander benutzen lässt und nicht gleichzeitig von mehreren Personen. Vielen brechen den Trockenvorgang am Handtrockner vorzeitig ab, weil ihnen die Prozedur zu lange dauert oder sie den Nachfolger nicht zu lange warten lassen möchte. Nachfolger könnten aufgrund der langen Wartezeit sogar ganz den Handtrockner verzichten. Gerade an hektischen Orten wie Flughäfen oder Messen könnte die Dauer von Handlufttrocknern ein Problem sein. Das Ergebnis sind nasse Hände, die laut Studien trotz Seife und Wasser nicht ausreichend genug frei von Keimen und Bakterien sind.
„Bei Gebläsetrocknern empfiehlt das Umweltbundesamt jedoch einschränkend, dass diese nicht in sensiblen Bereichen wie Krankenhäusern eingesetzt werden sollten.“ – Umweltbundesamt
Viele Autoren im Internet verzichten trotz der genannten Fakten darauf, das Papierhandtuch als eindeutigen Hygiene-Sieger zu erklären. Besonders Hersteller von elektrischen Händetrocknern wehren sich dagegen. Trotzdem gibt es in Deutschland eine Regelung, die Krankenhäusern aus hygienischen Gründen nur Papierhandtüchern und keine elektrischen Handtrocknern gestattet. Das gleiche gilt für den Waschraum von Küchen- und Servicepersonal in der Gastronomie. Für den Gästebereich gilt eine solche Vorschrift nicht.
Umweltfreundlichkeit
Wir haben uns mittlerweile im Wettrennen um die beste Handtrocknungsmethode einen Eindruck über Kosten, Trocknungsergebnis und Hygiene gemacht. Es gibt aber noch einen weiteren Aspekt, der
Sie vor allem interessieren sollten, wenn der öffentliche Eindruck zu den unmittelbaren Erfolgsfaktoren ihres Betriebs gehört. Wer von beiden schneidet besser ab?
Ideen für ein umweltfreundlicheres Erscheinungsbild.
Das Positive an Papierhandtuchspendern: Sie benötigen keinen Strom. Das Negative an Papierhandtuchspendern: Sie benötigen Papier. Obwohl sich ein Spender für Papierhandtücher ganz leicht montieren lässt und zur Benutzung keinerlei Energie benötigt, funktioniert er nicht ressourcenfrei. Ein Papierhandtuchspender ist abhängig von Papier und das wächst im weitesten Sinne (leider) auf Bäumen. Das bedeutet, dass für die Herstellung von neuem Handtuchpapier Holz gerodet werden muss. In Zeiten der Klimaerwärmung gehen bei einem umweltbewussten Verbraucher spätestens hier die Alarmglocken an. Gerade dann, wenn man eigentlich auf eine ökologisch verträglichere Variante wie eben dem elektrischen Händetrockner ausweichen könnte. Betreibt man diesen auch noch mit erneuerbarer Energie, kann ein Argument mit „der Papierspender funktioniert ja mit recyceltem Papier“ schlecht mithalten, weil da ja noch die Sache mit dem Abfall wäre…
Tatsächlich ist der Händetrockner klarer Sieger in der Kategorie „Umweltfreundlichkeit“. Dutzende Studien und Berechnungen über Energieverbrauch und CO²-Ausstoß im Duell „Handtrockner vs. Papierhandtücher“ werden vor allem gerne von dessen Herstellern durchgeführt und auch vermarktet, sind aber durchaus wissenschaftlich vertretbar. Wer trotzdem nicht auf Papierhandtuchspender verzichten möchte, kann dem Klimawandel mit recyceltem Papier wenigstens ein bisschen entgegenwirken.
Papier
- fördert die Zerstörung von Wäldern (abgesehen von recyceltem Papier)
- benötigt zur Herstellung einen erheblich höheren Energiebedarf als der eines Händetrockners
- verursacht Abfall
Weisen Sie ihre Gäste mit einem Gebotsschild auf das Händewaschen hin undfördern Sie die Hygiene in ihrem Unternehmen.
Zusammenfassung und Fazit
Die Frage aller Fragen: Für welche Handtrocknung entscheiden Sie sich? Bei der Entscheidungsfindung sollten Sie sich darüber im Klaren sein auf welche Kriterien Sie in ihrem Unternehmen wert legen und vor allem welche Sie davon auch nach außen tragen möchten. Der Waschraum ist leider zu oft ein unterschätzter Bereich im Unternehmen und sollte genau so viel Zuwendung erhalten wie z. B. die Büroeinrichtung.
Möchten Sie kostengünstig arbeiten und gleichzeitig ein umweltbewusstes Image bewahren? Dann sollten Sie auf elektrische Händetrockner setzen. Beachten Sie dabei jedoch, dass elektrische Händetrockner nicht so hygienisch sind wie Papierhandtücher, gerade in Waschräumen, die häufig und von vielen Personen aufgesucht werden.
Sind Sie darauf bedacht den Fokus auf Hygiene und Zufriedenheit ihrer Gäste zu setzen? Dann sollten Sie vielleicht auf Papierspendersysteme setzen. Gerade wenn es sich beim Einsatzort um hoch frequentierte Toilettenräume hält. Bedenken Sie dabei auch, dass Sie eine saubere Außenwirkung und bestmögliche Hygiene nur dann gewährleisten können, wenn Sie auch das benötigte Reinigungspersonal einstellen bzw. beauftragen, dass sich um das Auffüllen des Spendersystems und überquellende Papierkörbe vorbeugt.
Gibt es eine Lösung, die die Bedürfnisse aller Besucher befriedigt und dazu noch hygienisch sauber ist? Ja, lesen Sie weiter!
Wer keinen Stromanschluss hat, muss bei Händetrocknern nachrüsten.
Besucher müssen sich gerne die Hände waschen wollen
Alles in allem sollten Sie die Besucher ihrer Waschräume kennen. Hygiene kann z. B. nur gewährleistet werden, wenn sich die Besucher auch gerne die Hände waschen wollen. Auch wenn ein Papierhandtuchspender hygienischer ist, bringt dies nicht, wenn ihre Mitarbeiter z. B. aufgrund von höherem Umweltbewusstsein auf diese Art der Trocknung verzichten wollen. Aspekte wie diese werden oft vernachlässigt.
Wie sieht es mit der Verträglichkeit der Lautstärke aus? Befindet sich der Waschraum z. B. direkt neben einem schlecht isolierten Besprechungsraum? Dann kann die Lautstärke eines Händetrockners als störend empfunden werden.
Wie Sie sehen ist der Wettstreit über den besseren Trocknungsvorgang durchaus eine Angelegenheit, die gut durchdacht werden kann. Hier noch einmal die Ergebnisse in der Übersicht:
Elektrischer Händetrockner | Papierhandtuch |
---|---|
✗ teurer in der Anschaffung | ✓ günstiger in der Anschaffung |
✓ günstiger in der langfristigen Haltung | ✗ teurer in der langfristigen Haltung |
✗ weniger hygienisch | ✓ hygienischer |
✓ ökologischer | ✗ weniger ökologisch |
✗ reparaturanfälliger | ✓ weniger reparaturanfällig |
✓ keine Abfallproduktion | ✗ Abfallproduktion |
✓ kein zusätzlicher Personalaufwand | ✗ zusätzlicher Personalaufwand |
✗ länger anhaltender Trockenvorgang | ✓ schneller Trockenvorgang |
✗ Strom notwendig | ✓ kein Strom notwendig |
✓ keine Lagerkosten/ -kapazitäten | ✗ Lagerkosten/ -kapazitäten für Papiertücher |
✓ geeignet für wenig besuchte Waschräume | ✓ geeignet für hoch frequentierte Waschräume |
Händetrockner – Ein Lösungsvorschlag
Gibt es einen Lösungsvorschlag der vielleicht alle Nachteile negiert? Wir sagen ja! Sollten Sie Ressourcen und Möglichkeiten haben, empfehlen wir Ihnen ausdrücklich einen elektrischen Händetrockner sowie ein Papierspendersystem in ihren Waschräumen zu installieren. Geben Sie ihren Gästen, Mitarbeitern und Besuchern die Möglichkeit selbst aus den unterschiedlichen Trocknungsmöglichkeiten auszuwählen. So befriedigen Sie die Bedürfnisse aller Personen und lösen zumindest schon einmal das Grundproblem, das sich ihre Gäste gerne die trocknen, denn es sind beide Möglichkeiten gegeben. Auch ihr umweltbewusstes Image ist nicht gefährdet, denn Sie geben dem Benutzer selbst die Chance aus der ökologischen Variante auszuwählen oder nicht.
Die Lösung „1 mit Sternchen“
Um dem Beitrag einen Runden Abgang zu erlassen, wollen wir Ihnen noch den Anreiz zu einem Waschraum mit der Note „1 mit Sternchen“ geben. Wer wirklich alle Bedürfnisse und Möglichkeiten befriedigen möchte, setzt nicht nur auf Handtrocknungsgeräte und Papier, sondern auch zusätzlich auf einen Spender mit Desinfektionsmittel. Einen Desinfektionsspender für den Waschraum bietet dem Besucher über den hygienischen Trockenvorgang Schutz vor Bakterien, Viren und anderen Keimen.
Jetzt sind Sie an der Reihe! Entscheiden Sie anhand der genannten Kriterien auf was Sie wert legen möchten und wie Sie ihre Gäste im Waschraum begrüßen sowie verabschieden möchten. Vergessen Sie dabei niemals, dass der Waschraum genau wie alles andere in ihrem Betrieb ein Aushängeschild repräsentiert. Begehen Sie niemals den Fehler den Waschraum zu vernachlässigen. Gerade wenn dieser von Gästen, Besuchern und Kunden benutzt wird.
Kombinieren Sie aus elektrischem Handtrockner, Papierhandtücher und einem Desinfektionsmittelspender, um
ihren Waschraumbesuchern ein optimales Gefühl von Frische, Sauberkeit und trockenen Händen zu geben.